„Gegen den Strom“ – Filmvorführung und Diskussion zur Seenotrettung
Allein in den vergangenen drei Monaten haben 383 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ihr Leben gelassen. Das sind offizielle Zahlen – die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher liegen. Umso wichtiger ist es, dass die zivile Seenotrettung ihre Arbeit tun kann. Auf Einladung der Seebrücke Mainz diskutierte ich nach der Vorführung des bewegenden Dokumentarfilms „Sara Mardini – gegen den Strom“ mit Rebecca Liebig, Landesbezirksleiterin von ver.di, Stefen Seyfert von RESQSHIP e.V., Bernd Drüke von der Seebrücke und meinem Abgeordnetenkollegen Daniel Baldy (SPD) über die Herausforderungen der Seenotrettung, insbesondere über die vom BMDV geplante Novellierung der Schiffssicherheitsverordnung, die die Seenotrettung massiv erschweren würde.
Wir GRÜNE haben für die Aufnahme der Seenotrettung in den Koalitionsvertrag gekämpft. Dort heißt es: „Es ist eine zivilisatorische und rechtliche Verpflichtung, Menschen nicht ertrinken zu lassen. Die zivile Seenotrettung darf nicht behindert werden.“ Daher sehe ich in den aktuellen Plänen des BMDV zur Verschärfung der Vorschriften für Seenotrettungsschiffe auch einen direkten Widerspruch zu dieser Vereinbarung. Die vorgesehenen Umrüstungen würden einen Großteil der deutschen Flotte zu lange aus dem Verkehr ziehen, denn sie kosten die Seenotrettungsorganisationen viel Geld und vor allem Zeit. Doch gerade die ist angesichts der dramatischen Lage im Mittelmeer so kostbar.
Ebenso dürfen wir die Seenotretter:innen mit ihrem Engagement nicht alleine lassen. Was wir brauchen, ist eine solidarische und von den EU-Mitgliedsstaaten koordinierte Seenotrettung. Dafür werden wir Grüne uns in der Bundesregierung und auf europäischer Ebene einsetzen. Nichtsdestotrotz braucht es auch den Druck von der Zivilgesellschaft. Also: Geht auf die Straße und unterstützt die Aktivist:innen der Seenotrettung!
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