Tag gegen Lärm – MdB Tabea Rößner fordert mehr Initiative gegen Lärm

Am Mittwoch findet bereits zum 22. Mal der Tag gegen Lärm statt. Der diesjährige Aktionstag steht unter dem Motto „Alles laut oder was?“ und macht mit zahlreichen bundesweiten Aktionen auf umwelt- und gesundheitsschädlichen Lärm aufmerksam. Dazu erklärt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Mitglied im Beirat „Leiseres Mittelrheintal“ und Initiatorin der Parlamentsgruppen Fluglärm und Bahnlärm:

„Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Werte für Umgebungslärm zum Schutz der menschlichen Gesundheit mit tagsüber 65 dB(A) und nachts 55 dB(A) formuliert. Doch liegt in vielen Teilen des Landes die tatsächliche Belastung weit darüber. Insbesondere im stark belasteten Mittelrheintal fahren täglich alle drei Minute laute Güterzüge, die regelmäßig deutlich über 70 dB(A), oft sogar über 100 dB(A), an Lärm emittieren, auch nachts. Das überschreitet selbst die Immissionsrichtwerte der Lärmschutzverordnung für Gewerbegebiete. Entlang des Rheins, in Rheinhessen und im Rhein-Main-Gebiet herrscht durch Flug-, Bahn- und Straßenlärm eine enorme Geräuschkulisse. Ständiger Schlafmangel und Erschöpfung erhöhen langfristig gesundheitliche Risiken. Lärm macht erwiesenermaßen krank.

Deshalb ist es Aufgabe der politisch Verantwortlichen, der Bekämpfung von Lärm Vorrang einzuräumen. Ein wichtiger Schritt dazu war das Verbot lauter Güterwagen in Deutschland ab Ende 2020. Auch das von Rheinland-Pfalz initiierte bundesweite Bahnlärm-Monitoring mit Dauermessstationen zur Erfassung des akustischen Zustands einzelner Waggons zeigt uns, dass das Thema Lärm im Bundestag angekommen ist.

Doch diese Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus. Es werden klare Lärmreduzierungen für die gesamte Region gebraucht. Geänderte Routen im Flugbetrieb sind keine Alternative für einen vernünftigen gesetzlichen Rahmen. Wir brauchen modernere Waggons und leisere Verbundstoff-Bremssohlen für Güterzüge. Schallschutzwände, Schienenstegdämpfer und Lärmsanierungen sind dringend notwendig. Seit Jahren kämpfen wir GRÜNE Seite an Seite mit hochengagierten Bürgerinitiativen für eine echt Lärmminderung im Flugverkehr. Die Parlamentsgruppen Fluglärm und Bahnlärm machen der Regierung Druck. Und dieser Druck muss auch von der Straße kommen. Dafür ist der Tag gegen Lärm wichtig.“

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