Statement: Vergleichsportale/Insolvenz der BEV-Muttergesellschaft

Zum mangelnden Verbraucherschutz bei Vergleichsportalen auch im Zusammenhang mit der Insolvenz der BEV-Muttergesellschaft erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Verbraucherpolitik:

„Mit der Insolvenz der BEV-Muttergesellschaft verschlechtern sich die Aussichten der Verbraucherinnen und Verbraucher einmal mehr, etwas zurückzubekommen. Viele wurden erst durch unseriöse Billigangebote auf Vergleichsportalen angelockt – und das ist kein Einzelfall. Das gleiche findet sich neben dem Strommarkt auch im Hotel-, Flug- und Finanzsektor. Eine strenge Regulierung von Buchungs- und Vergleichsportalen ist schon lange überfällig. Denn die Portale sind längst nicht so objektiv, wie sie bewerben. Es fehlt an Transparenz, Angebotsvielfalt und einer klaren Preisanzeige. Eine Studie des Bundeskartellamts bestätigt zuletzt: Verbraucherinnen und Verbraucher werden irregeführt, selbst die Wirtschaft leidet unter diesen unfairen Wettbewerbsbedingungen. Und obwohl bereits die EU-Kommission mit der europäischen Initiative zur Transparenzverpflichtung für Vergleichsportale in Vorleistung gegangen ist, rührt die Bundesregierung trotz Versprechen im Koalitionsvertrag weiterhin keinen Finger. Selbstverpflichtungen, wie Verivox sie auf den Weg gebracht hat, sind lobenswert – es ziehen aber nicht genügend mit. Es braucht daher dringend gesetzliche Verpflichtungen zu Transparenz hinsichtlich Provisionszahlungen und Rankingkriterien, ein standardisierter Kriterienkatalog, klare Trennung von Werbung und Inhalten sowie Sanktionsmöglichkeiten für die Aufsichtsbehörden. Das haben wir bereits 2017 gefordert (Drs. 18/10043 „Mehr Transparenz und Klarheit bei Buchungs- und Vergleichsportalen schaffen“) – bisher leider vergeblich.“

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