Tag gegen Lärm: Lärmbekämpfung wird zentrale Aufgabe der zukünftigen Bundesregierung

Bereits zum 20. Mal jährt sich am morgigen Mittwoch, 26. April 2017 der Tag gegen Lärm. In diesem Jahr finden unter dem Motto „Akustische Vielfalt in Deutschland“ zahlreiche Aktionen im ganzen Land statt, um Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für das Thema Lärm zu sensibilisieren und ein geräuschbezogenes Umweltbewusstsein zu fördern. Aus diesem Anlass erklärt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete und stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss, Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Laute Güterzüge, landende oder startende Flugzeuge, volle Autobahnen – immer mehr Menschen leiden unter zunehmendem Verkehrslärm. Rheinland-Pfalz ist dabei ein Melting Pot der Geräuschemissionen zwischen Frankfurter Flughafen und Regionalflughäfen, zwischen Autobahnen und den Bahnstrecken entlang des Rheins und der Mosel ist hiervon besonders betroffen.

Die Einführung einer Lärmobergrenze rund um den Flughafen, das lange erstrittene Gesetz zum Verbot lauter Güterzüge bis 2020 wie auch die beabsichtigten Lärmsanierungsmaßnahmen im Mittelrheintal sind wichtige und richtige Schritte im Kampf gegen Verkehrslärm. Aber das alles reicht bei weitem nicht aus. Denn Verkehrslärm bleibt Stressfaktor Nummer Eins, schränkt die Lebensqualität betroffener Menschen massiv ein und macht auf Dauer krank – das haben zahlreiche Studien inzwischen belegt.

Lärm wird immer noch isoliert pro Verkehrsträger berechnet. Wir brauchen aber eine Gesamtlärmbetrachtung und echte Lärmmessungen, nur so können die betroffenen Menschen wirklich geschützt werden. Tempolimits auf Autobahnen, Betriebsbeschränkungen an Flughäfen zur Lärmverminderung, ein höherer Stellenwert des Gesundheitsschutzes im Flugbetrieb – all das muss dringend angegangen werden. Das Bundesimmissionsschutzgesetz, das Flugverkehrs- wie auch das Fluglärmschutzgesetz müssen dringend angepasst werden, damit nicht mehr der Flugbetrieb, sondern die Menschen wirksam vor Lärm geschützt werden. Dies wird eine zentrale Aufgabe für die künftige Bundesregierung, die im Herbst neu gewählt wird.

Um das Bewusstsein für die Lärmproblematik weiter voran zu bringen, dafür steht dieser Tag. Und in diesem Jahr steht er auch für das Wahrnehmen der angenehmen und schönen Geräusche unserer Umwelt. Dafür müssen wir aber erst die Kulisse schaffen, um sie hören zu können.“

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