ZDF-Gutachten: Neue Impulse für Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Zur heutigen Veröffentlichung des Gutachtens „Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Zeiten der Cloud“ (Prof. Holznagel, Prof. Dörr, Prof. Picot) im Auftrag des ZDF erklärt Tabea Rößner:

„Es ist gut und wichtig, dass das ZDF vor dem Hintergrund der sich rasant verändernden Medienlandschaft mit diesem Gutachten dringliche Fragen anpackt. Nämlich, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk zukünftig seinen Auftrag erfüllen und seine Zuschauerinnen und Zuschauer auch erreichen kann. Es geht – nicht zuletzt nach den Streitigkeiten um die Tagesschau-App – schlicht darum, mit welchen Angeboten er wie im Internet auftreten darf und auch auffindbar ist. Denn seine Legitimation beruht schon längst nicht mehr auf Knappheit der Frequenzen, sondern er hat eine verfassungsrechtlich festgestellte Entwicklungsgarantie, die ihn berechtigt, auch in der digitalen Medienwelt seine Angebot platzieren zu können. Die öffentlich-rechtlichen Online-Angebote sind speziellen Qualitätsanforderungen verpflichtet und tragen mit ihrem besonderen Profil zur publizistischen Konkurrenz und zur Orientierung im Netz bei.

Wo und wie aber sollte unter diesen Bedingungen der öffentlich-rechtliche Auftrag angepasst werden? Hier weist das Gutachten auf wesentliche Baustellen hin: Wie kann eine zeitgemäße Regulierung von Telemedien- und Rundfunkangeboten erfolgen? Welche Kriterien müssen über Bord geworfen, welche neuen können herangezogen werden? Wie können die Bundesländer, die für die Rundfunkregulierung verantwortlich sind, in einer globalen Medienlandschaft effektiv agieren?

Beachtenswert ist zum Beispiel die Empfehlung, dass von den Sendeanstalten für ihre eigenen Plattformen auch unabhängig vom linearen Sendeprogramm eigene audiovisuelle Inhalte erstellt werden können. Um die Verbreitung und Auffindbarkeit öffentlich-rechtlicher Inhalte zu verbessern, solle eine intensivierte Präsenz auf Drittplattformen ermöglicht werden. Zudem sollten die Verweildauern im Netz flexibel an den Auftrag des jeweiligen Angebots angepasst werden.

Das Gutachten und seine Thesen gibt viele Anstöße. Es verdient daher eine intensive öffentliche Diskussion und eine zeitnahe Reaktion der für die Regulierung zuständigen Bundesländer.“

Auf der Webseite des ZDF finden Sie das Gutachten und weitere Informationen: https://presseportal.zdf.de/pressemitteilungen/mitteilung/gutachten-zum-auftrag-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks-im-zdf-fernsehrat-vorgestellt/

 

 

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  1. Patrick S

    Ich hoffe keiner hält ein Gutachten das vom ZDF in Auftrag gegeben wurde als unabhängig. Ich fand es damals schon erschreckend wie viele Politiker kein Problem damit hatten das Gutachten von Prof. Kirchhoff als einzige Grundlage für ihr Handeln zu sehen. Keiner hatte auch bedenken das das Gutachten von ARD und ZDF in Auftrag gegeben wurde oder wollte darüber nachdenken ein zweites unabhängiges Gutachten zu beauftragen.
    Wenn man sich dann noch ansieht wie das Gutachten von den 32 Professoren vom wissenschaftlichen Dienst zerrissen wurde dann kommt man wirklich zum Schluss es zählt nur was einem passt. Da wollte komischerweise keiner eine Gesellschaftliche Debatte darüber führen… es kam ja auch nicht von ARD und ZDF.

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