Terminal 3 ist überflüssig!

Die Fraport AG hat verkündet, dass sich die Inbetriebnahme des Terminal 3 um ein Jahr verzögert. Als Grund gab das Unternehmen planungstechnische Gründe an. Die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete und stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss, Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), erklärt hierzu:

„Die Erteilung der Baugenehmigung ist noch nicht allzu lange her, da teilt die Fraport AG schon die erste Verzögerung mit. Ich bin gespannt, wie viele noch Folgen werden. Es werden ganz sicher weitere kommen. Offiziell begründet Fraport die zeitliche Verschiebung mit planungstechnischen Gründen. Dies ist eine durchschaubare Strategie, um Zeit zu gewinnen. Das wird jedoch nichts nützen, denn Fakt ist, dass die Fluggastzahlen deutlich unter den Prognosen liegen. Damit ist der  Bau des Terminal 3 nicht darstellbar.

Im Juli dieses Jahres hat Fraport die Passagierzahlen für das erste Halbjahr 2016 veröffentlicht. Das Unternehmen verzeichnete lediglich 28,7 Millionen Fluggäste. Die Gutachten, die den Bau von Terminal 3 rechtfertigen sollten, gaben an, dass bereits im Jahr 2016 die Überschreitung der 60 Millionen Marke eintreten würde. Die Grenze von 68 Millionen Passagieren, womit laut Fraport die Kapazitäten der zwei Abfertigungshallen überschritten seien, ist ebenfalls in weiter Ferne.

Stattdessen hätte man sich mit den Alternativen, die das hessische Wirtschaftsministerium im Zuge der Qualitätssicherung vorgeschlagen hatte, näher beschäftigen sollen. Es muss darum gehen, die bereits vorhandenen Kapazitäten zu optimieren. Das wäre wesentlich günstiger und risikofreier. Jetzt stehen Schulte und Co. vor der Herausforderung, ein Projekt in Höhe von 2,5 bis 3 Milliarden Euro zu rechtfertigen, deren Notwendigkeit zweifelhaft ist. Mehr noch, es droht eine finanzielle Schieflage. Ein zweites Desaster wie beim Terminal 2 sollte sich das Unternehmen ersparen.

Das Terminal 3 ist überflüssig. Die Menschen im Rhein-Main-Gebiet sehen sich bereits jetzt mit den starken Auswirkungen des Fluglärms konfrontiert. ‚Wachsen um des Wachsens willen‘ kann und darf nicht mehr die Maxime des 21. Jahrhunderts sein.“

 

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