Tag des Lärms: Vermeidung von Verkehrslärm zentrale Aufgabe im 21. Jahrhundert
Zum morgigen Tag des Lärms erklärt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete und stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss, Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
„Verkehrslärm zählt zu den größten politischen Aufgaben im 21. Jahrhundert, denn immer mehr Menschen leiden unter Lärm. In Rheinland-Pfalz sehen sich viele Regionen mit mehreren Lärmquellen konfrontiert. Es ist an der Zeit zu handeln, das muss die Bundesregierung endlich einsehen.
Die NORAH-Studie hat klar belegt, dass in Regionen, die vom Fluglärm betroffen sind, das Risiko für Herzleiden und Depressionen erhöht ist. Durch Fluglärm sinkt die Lebensqualität, auch das belegt die Studie. Ebenfalls bescheinigen die Wissenschaftler dem Nachtflugverbot eine positive Wirkung. Die Bundesregierung täte gut daran, diese Fakten ernstzunehmen. In dichtbesiedelten Regionen muss eine bundeseinheitliche Regelung her, die das Nachtflugverbot nicht zur Ausnahme sondern zur Regel macht. Wir brauchen Lärmobergrenzen und ein Lärmminderungsgebot für Fluglärm. Im Luftverkehrsrecht muss wie bei den anderen Verkehrsmitteln ein Vorrang von aktivem Schallschutz vor passivem Schallschutz verankert werden.
Auch beim Schienenlärm muss die Bundesregierung endlich liefern: Noch immer fehlt das seit Jahren von Minister Dobrindt angekündigte Gesetz zum Verbot lauter Güterzüge ab 2020. Um den Bahnlärm deutlich zu verringern, sind strengere Lärmgrenzwerte, ein konkretes Lärmminderungsziel für das Jahr 2030 und ein umfassendes Netz unabhängiger Lärmmessstellen notwendig.
Nicht zuletzt brauchen wir wirksame Maßnahmen beim Straßenlärm. Die Verminderung der Geräuschemissionen von Fahrzeugen stellt die effektivste Methode zur Lärmreduktion dar. Die Geräuschgrenzwerte für Pkw und Lkw müssen weiter abgesenkt werden. Ausnahmen für hochmotorisierte Fahrzeuge wie Sportwagen oder Geländewagen in der EU-Fahrzeuglärmrichtlinie müssen gestrichen werden. Außerdem brauchen wir ein Tempolimit von 120 km/h auf den Bundesautobahnen, um den Straßenlärm stärker zu vermeiden.“
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