Erklärungsbedürftige Unterschiede

Die Bremer Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat die Situation von Regisseurinnen auf regionaler Ebene untersucht und gestern erste Ergebnisse vorgestellt. Anlass für die Analyse waren die von mir im Sommer veröffentlichten Zahlen zur Beteiligung von Frauen in der Filmförderung auf Bundesebene (siehe Desaströse Zahlen zum Frauenanteil bei der Filmförderung und Filmförderung lässt Projekte von Regisseurinnen öfter durchs Raster fallen). Herausgekommen sind zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse: Die kulturelle Filmförderung durch das Filmbüro Bremen e.V. ist ein überaus positives Beispiel und kann beinahe paritätische Entscheidungen vorweisen. Dagegen weist die wirtschaftliche Filmförderung durch die Nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH ähnliche Zahlen wie auf Bundesebene auf. Lediglich 23% der Anträge stammen von Produktionen mit Regisseurinnen und sowohl Anzahl als auch Volumen der geförderten Projekte zeugen von einer deutlichen Unterrepräsentation von Frauen in der Regie.

Dazu erklärt Kirsten Kappert-Gonther, kulturpolitische Sprecherin der Bremer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Fraktion:

„Ich nehme den Bericht mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. (…) Wir müssen dringend überprüfen, warum  der Frauenanteil auch in der regionalen wirtschaftlichen Filmförderung so gering ist. Dazu fordere ich sowohl die Gesellschafter – die Länder Niedersachsen und Bremen, NDR und Radio Bremen – als auch die internen Gremien der Nordmedia  auf. Wir brauchen eine Sensibilisierung und Ermutigung, damit Frauen in der kommerziellen Filmbranche besser Fuß fassen können und Sender und Produzenten mehr Regisseurinnen engagieren. Wir schlagen außerdem vor, dass in den zukünftigen Berichten des Bremer Senats über die Arbeit des Filmbüros als auch der Nordmedia ein verstärkter Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit in den Förderstrukturen liegt.

Die gesamte Meldung findet sich hier: Licht und Schatten beim Frauenanteil der Bremer Filmförderung.

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