Lufthansa-Dividende: Forderungen allein ändern nichts

Zur Forderung von Ursula Groden-Kranich (CDU) an die Lufthansa, lieber Geld in leisere Flugzeuge zu stecken als eine Dividende an die Aktionäre auszuschütten, erklärt die Mainzer Bundestagsabgeordnete und stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss, Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Es ist zwar richtig, Fluggesellschaften immer wieder aufzufordern, ihre Flotten auf leisere Flugzeuge umzurüsten. Das genügt aber nicht, die Fluggesellschaften nett zu bitten. Wenn Lufthansa in modernere und damit leisere Maschinen investiert, geschieht dies aber vor allem aus Kosten- und weniger aus Lärmschutzgründen. So verkündete das Unternehmen, den Flugzeugtyp Boeing B 737 wegen der hohen Spritkosten ausflotten zu wollen. Dass es durch neue Flugzeuge auch etwas leiser wird, ist ein gern mitgenommener Nebeneffekt. Dennoch geht diese Entwicklung nur sehr schleppend voran, da die Fluggesellschaften nur sehr wenig Druck zur Umrüstung erhalten. Die alten Maschinen werden auch nicht in den Ruhestand geschickt, sondern weiterverkauft. Sie verursachen also weiterhin Lärm – wenn auch unter anderem Logo.

Damit sich wirklich etwas ändert und die Fluggesellschaften auf leise Maschinen umrüsten, müssen die Rahmenbedingungen dafür gesetzt werden und Anreize geschaffen werden. Daher ist es unausweichlich, die lärmabhängigen Flughafenentgelte anzugehen. Eine stärkere Differenzierung nach Flugzeugtypen und eine deutlichere Spreizung der Tag- und Nachttarife wären dafür die angemessenen Instrumente. Die Bundesregierung hat sich jedoch keine ambitionierten Ziele zur Fluglärmreduzierung vorgenommen. Deshalb empfehle ich meiner Kollegin, die ja Mitglied der stärksten Regierungsfraktion ist, vor allem in ihren eigenen Reihen Druck zu machen und den Bundesverkehrsminister zum Handeln zu bewegen. Bei der Debatte zu unserem Antrag „Fluglärm wirksam reduzieren“ im vergangenen April zeigte sich sehr deutlich, wie die Regierungsfraktionen zum Thema Flugverkehr tatsächlich aufgestellt sind. Unterstützung hätte sie jedenfalls von der grünen Bundestagsfraktion.“

Bildquelle: pixabay.com

 

 

 

 

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