Deutsche Welle-Intendant Limbourg will Sprachangebot massiv kürzen

"PR" via flickr.com/Niuton may, Lizensiert unter CC BY 2.0„Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle, pokert hoch. Aber jetzt hat er sich möglicherweise verzockt. Letzte Woche noch hat Limbourg vor dem Kultur- und Medienausschuss des Bundestags angekündigt, dass bei einer ausbleibenden Erhöhung des Deutsche Welle-Etats ab März 2015 mit „deutlichen Einschränkungen“ zu rechnen sei.

Keine Woche nach Limbourgs Ausschussbesuch scheinen diese Einschränkungen aber längst festzustehen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden darüber informiert, dass bei ausbleibender Erhöhung des Budgets ab 2016 die Fernsehprogramme in Deutsch, Spanisch und Arabisch gestrichen werden sollen. Damit bliebe ausschließlich der englischsprachige Fernsehsender übrig – der laut Limbourg bereits ab April 2015 zum Nachrichtensender ausgebaut wird. Des Weiteren sollen 10 Sprachen aufgegeben werden. Das wäre ein Drittel des derzeitigen Informations- und Sprachangebots, das derzeit 30 Sprachen umfasst.

In der Regional- und Sprachkompetenz liegt die Einzigartigkeit und die Stärke des Senders. Diese schon vor dem Ablauf der Zeit aufs Spiel zu setzen, offenbart die wahren Pläne des privatsendergeschulten Intendanten. Das Parlament soll gezwungen werden, das Budget der Deutschen Welle signifikant zu erhöhen, um nicht für die Entlassung hunderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich zu sein. Die Umstrukturierung in einen breaking news-fähigen Englischsender, die bereits in vollem Gange ist, ist allerdings das wahre Problem.“

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