Handys in der Schule gewollt

Anlässlich des Besuchs des Goethe-Gymnasiums Bad Ems auf ihrer Fahrradtour erklärt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Das Goethe-Gymnasium in Bad Ems leistet einen wertvollen Beitrag für die Medienbildung. Vor zweieinhalb Jahren wurde die Arbeitsgruppe ‚Medien in der Schule‘ gegründet. Seitdem erarbeiten Lehrerinnen und Lehrer unter der Leitung von Oberstudienrat Thomas Schuster Unterrichtseinheiten zur Medienerziehung. Dabei geht es um eine unterschiedliche Ansprache der verschiedenen Altersgruppen sowie um eine möglichst breite Behandlung der wichtigsten Themenfelder. Die Vorbereitung dieser Unterrichtseinheiten erfolgt ehrenamtlich. Daher ist das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer in dieser Arbeitsgruppe gar nicht hoch genug zu schätzen. Damit aber Medienbildung nicht allein vom Engagement der Lehrerschaft abhängt, wäre es sinnvoller, wenn die Pädagogen dafür Unterrichtsstunden zur Verfügung bekämen.

Auffallend war, das bis auf wenige einzelne Schüler die meisten Bad Emser Gymnasiasten inzwischen ein Smartphone haben. Daher liegt ein Schwerpunkt auf dem richtigen Umgang mit dem Handy. So wurde beispielsweise in allen fünften Klassen ein Methodentag der Medienbildung gewidmet, an dem die Schüler für die Chancen und Gefahren sensibilisiert wurden und ihren Handyalltag erleben und reflektieren konnten. Dazu waren Handys im Unterricht ausdrücklich gewollt. Die Schülerinnen und Schüler gaben sich gemeinsame Regeln und unterschrieben eine Selbstverpflichtung. Darüber hinaus informieren die Lehrerinnen und Lehrer über die Spuren, die jeder im Netz hinterlässt, und wie die eigenen Daten geschützt werden können. Sie zeigen Lücken auf und diskutieren mit den Schülerinnen und Schülern das Verhalten in sozialen Netzwerken. Ein weiterer Schwerpunkt wird zukünftig auch das Thema Mobbing einnehmen.

Bereits 25 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen, 90 Prozent der 12- bis 13-Jährigen und schließlich sogar 98 Prozent der Jugendlichen ab 14 Jahren nutzen das Internet. Es ist wichtig, dass die Medienbildung nicht nur in den Lehrplänen der Schulen verankert wird, sondern fester Bestandteil der Ausbildung für alle pädagogischen Berufe ist. Zudem muss es entsprechende Weiterbildungsangebote für die verschiedenen Berufsgruppen geben.“

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