Dringend handeln!

Zur gestern vorgestellten Fluglärmstudie der Universitätsmedizin Mainz erklärt die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Die Kluft zwischen Erkenntnis und politischem Handeln in der Lärmfrage klafft immer weiter auseinander. Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft ignorieren Ergebnisse, die Gesundheitsgefahren durch Lärm beweisen und speisen die Geschädigten mit Beschwichtigungsversuchen ab. Diese Ignoranz von Politik und Wirtschaft ist nicht länger hinnehmbar.

Das gestern in Mainz veröffentlichte Forschungsergebnis zeigt sehr eindrucksvoll, wie schädlich Lärm in der Nacht sich auf den menschlichen Körper auswirkt. Lärm schränkt die Gefäßfunktionen ein und erhöht den Adrenalinspiegel, was langfristig zu Bluthochdruck, Herzinfarkten und Schlaganfall führen kann. Gerne spielen Verantwortliche Fluglärm als Befindlichkeitsstörung herunter. Doch der Lärm verursacht objektive Schädigungen, die auch nicht durch Gewöhnung oder eine andere Einstellung beeinflussbar sind. Im Gegenteil: Die Studie hat gezeigt, dass eine Vorbelastung durch Lärm die Reaktionen des Körpers sogar noch steigern.

Solche Erkenntnisse müssen die Verantwortlichen endlich in ihr politisches Handeln umsetzen. Der Staat hat die Aufgabe, Menschen zu schützen. Um diese Schutzaufgabe wahrzunehmen, brauchen wir endlich eine Lärmschutzgesetzgebung, die den Namen verdient. Eine neue Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, die Grenzwerte im Fluglärmgesetz abzusenken und das Luftverkehrsgesetz zu novellieren, damit Betriebsbeschränkungen in der gesetzlichen Nacht zwischen 22.00 und 6.00 Uhr möglich sind.

Warme Worte für mehr Fluglärmschutz von CDU-VertreterInnen im rheinland-pfälzischen Landtag helfen nicht viel, wenn die Bundespartei eine flugindustriefreundliche Politik vertritt. Die Fraktionsvorsitzende Julia Klöckner sollte doch über ihren Sitz im Bundesvorstand einen direkten Draht zur Parteispitze haben. Doch offensichtlich kann sie ihre Parteikollegen auf Bundesebene nicht von der Dringlichkeit und der Notwendigkeit zu handeln überzeugen.

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