Bildungspolitik weiterentwickeln – Mainz auf dem Weg zur städtischen Bildungslandschaft?

Was kann Mainz von anderen Kommunen lernen, um seine Bildungseinrichtungen fit für die Zukunft zu machen? Das war die zentrale Frage bei der Diskussionsveranstaltung „Die vernetzte Schule – Regionale Bildungslandschaft als Zukunftsaufgabe der Stadt“ aus der Reihe „Tabea trifft…“ der rheinlandpfälzischen Bundestagsabgeordneten aus Mainz und Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl 2013 Tabea Rößner.

Das Konzept der „Regionalen Bildungslandschaft“ zielt vor allem auf eine bessere Vernetzung von Schule und außerschulischen Einrichtungen. Eine Stadt, die gute Erfahrung damit gemacht hat, ist Gelsenkirchen. Dort wurde bereits 2008 die klassische Schulverwaltung zugunsten eines kommunalen Bildungsbüros und der Zusammenführung von Schul- und Jugendverwaltung aufgelöst. Davon berichtete der GRÜNE Bildungsdezernent der Stadt Gelsenkirchen, Manfred Beck.

Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen Mainz und Gelsenkirchen. Beide Städte sind Teil eines Ballungsraums, verfügen über eine ähnliche Sozialstruktur und haben vor Ort eine vielfältige Schullandschaft. Manfred Beck erläuterte zudem, dass die Arbeitslosenzahlen in Gelsenkirchen in den vergangenen Jahren durch die Schließung zahlreicher Zechen gestiegen seien. Bildungsbenachteiligung sei in der Stadt an der Ruhr ein großes Problem: Schülerinnen und Schüler aus sozial schwächeren Milieus, darunter auch viele Migrantinnen und Migranten, haben nach wie vor schwierigere Startbedingungen in der Schule als Schülerinnen und Schüler aus anderen Schichten.

Mit dem Konzept der regionalen Bildungslandschaften verfolgt die Stadt ein umfassendes Beteiligungs- und Unterstützungsprogramm. Ausgangspunkt ist der Aufbau eines guten Ganztagesangebots. Darum kümmert sich das Gelsenkirchener Netzwerk, dem neben den Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Schulen, auch Gruppen und Verbände wie der Elternbeirat oder die Caritas angehören. Die Arbeit des Gremiums wird vom kommunalen Bildungsbüro (KBB) der Stadt umgesetzt. Dieses ist im Bereich des Bildungsdezernates angesiedelt. Da auch die Vereine in diesen Verwaltungsbereich fallen, können sie leicht mit einbezogen werden. Derzeit werden zum Beispiel sämtliche lokale Aktivitäten und bereits bestehende Kooperationen in einem Bildungskataster erfasst, so dass Lücken sichtbar und durch Vernetzungen systematisch geschlossen werden. Das führt dazu, dass die Schulen mit einem reichhaltigen Angebot ausgestattet sind. Neben zahlreichen sportlichen Aktivitäten, stehen auch Sprach – und Kulturangebote zur Verfügung.

Für Tabea Rößner ist das Konzept der regionalen Bildungslandschaft die Zukunftsaufgabe kommunaler Schulpolitik in Mainz. „Gerade in Zukunft ist es wichtig, die Aktivitäten der zahlreichen Vereine und Verbände mit denen der Schulen zu verknüpfen. Jugendarbeit und Schule müssen eng zusammenarbeiten. Die tolle, teilweise ehrenamtliche Arbeit der vielen Gruppen im Mainzer Stadtgebiet muss viel besser in den Schulalltag integriert werden“, so Rößner. Gemeinsam mit den Mainzer Grünen will sie sich dieses Themas in Zukunft stärker annehmen.

Teile diesen Inhalt:

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld