Atomkraft zerstört Zukunft

Zum zweiten Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima erklärt Tabea Rößner MdB, rheinland-pfälzische Bundestagsspitzenkandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz:

„Atomkraft zerstört Zukunft. Nur ein Ausstieg aus der Atomkraft kann die einzige richtige Antwort sein. Die Folgen einer Reaktorkatastrophe lassen sich nicht reparieren, die Schäden sind über Generationen nicht wiedergutzumachen. Kein Katastrophenplan im dichtbesiedelten Deutschland könnte die Folgen abfangen. Das zeigt die verheerende Reaktorkatastrophe von Fukushima.

Nach zwei Jahren hausen noch immer 210.000 Strahlenevakuierte in Notunterkünften. Wenn sie zurückkehren, lassen Tepco und die neue Regierung unter dem atomstromfreundliche Ministerpräsident Abe sie allein. Sie müssen oft eigenhändig ihr Grundstück notdürftig dekontaminieren. Ärztinnen und Ärzte haben bei über 35 Prozent der Kinder in der Präfektur Fukushima Schilddrüsenzysten und –knoten nachgewiesen. Normalerweise sind sie in diesem Lebensalter sehr selten. Der IPPNW befürchtet, dass sich ab 2014 Schilddrüsenkrebs und Leukämie entwickeln werden. Dennoch will die neue konservative japanische Regierung den Ausstiegsbeschluss der Vorgängerregierung wieder rückgängig machen. Das ist schwer verständlich.

Doch auch in Europa produzieren noch 196 Reaktorblöcke Strom, davon 9 in Deutschland. Einige Länder wie Frankreich wollen langfristig auf die Atomkraft setzen. Die Regierung Merkel setzt den Ausstieg aus der Atomkraft mit einer Energiewende nur halbherzig um. Deshalb hat die grüne Fraktion einen Antrag in den Bundestag, eingebracht, mit dem sie die Bundesregierung auffordern will:

– bestehende AKWs nachzurüsten, um die Sicherheit zu erhöhen,

– sich gegen Laufzeitverlängerungen und Neubauten in Europa einzusetzen,

– keine Hermes-Bürgschaften für Atomexporte zu gewähren,

– die Atomforschung auf Sicherheits- und Endlagerforschung zu beschränken.

Die Energiewende in Deutschland ist noch lange kein Selbstläufer. Es braucht weiterhin viel öffentlichen Druck, um sie auch konsequent durchzusetzen.“

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