Financial Times: Verlust für die Pressevielfalt

Zur Einstellung der Zeitung ,,Financial Times Deutschland“ erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Medienpolitik:

Mit der Financial Times Deutschland verlieren wir ein weiteres Stück Medienvielfalt. Es war ein ambitioniertes und mutiges Vorhaben, neben dem Handelsblatt eine zweite Finanzzeitung zu etablieren. Die Zeitung hat gerade in der EU-Finanzkrise zur Vielfalt der Meinungen in Deutschland beigetragen und eine ausgezeichnete Berichterstattung geliefert. Das Scheitern ist ein schlechter Tag für die Vielfalt der Qualitätspresse.

Die Zeitungen haben es aufgrund sinkender Abozahlen, sinkender Werbeeinnahmen und sinkender Auflagen zunehmend schwerer, sich zu finanzieren. Der Bunderegierung fällt außer einem Leistungsschutzrecht nichts ein. Das Leistungsschutzrecht wird aber den kleinen Verlagen kaum helfen und bei den großen Verlagen die Fachblätter nicht retten – und nebenbei richtet es erhebliche Kollateralschäden bei der Suche nach Inhalten im Netz an.

Wir wollen eine Diskussion über alternative Möglichkeiten zur Förderung von Journalismus beginnen, wie zum Beispiel Stiftungsmodelle. Wir hoffen, dass Gruner + Jahr alles daran setzt, für die Journalisten der Financial Times Deutschland eine gute Lösung zu finden. Es wäre schlimm, wenn fast alle Journalisten der Wirtschaftsredaktion von Gruner + Jahr ihren Job verlieren würden.

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