Spielräume nutzen – Nacht entlasten

Die Fraport AG meldete Ende Oktober, dass die wöchentlichen Starts für den Winterflugplan 2012/13 mit 33.980 etwa 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen werden. Auch im Luftfrachtbereich ist mit einem Rückgang zu rechnen, voraussichtlich um 2,6 Prozent auf 220 wöchentliche Starts. Dazu erklärt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner aus Mainz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Diese Zahlen stehen der Prognose der Fraport AG bis 2020 diametral gegenüber, die mit einem Anstieg der Flugbewegungen bis über 700.000 pro Jahr rechnet. Mit dieser Prognose wurde der Ausbau gerechtfertigt. Der Sinn des Wachstums-Wahns und zukünftige Investitionen wie der Bau des Terminals 3 müssen vor diesem Hintergrund neu gestellt werden.

Für die Anwohnerinnen und Anwohner haben weniger Flüge ihre guten Seiten, denn weniger Flüge schaffen mehr Spielraum für Lärmentlastung.  Diese Spielräume sollte die Fraport AG unbedingt nutzen, denn der Lärm ist eine Gesundheitsgefahr, vor allem der Lärm während der Nacht.  Die Zahl der so genannten Ausnahmeflüge in der Kernnacht muss weiterhin sinken. Denn die 822 Nachtflüge zwischen 23 und 5 Uhr seit dem Urteil zum Nachtflugverbot im April hebeln de facto das Verbot aus, auch wenn sie rechtlich zulässig sind. Bei durchschnittlich vier Flügen in jeder Nacht kann man nicht mehr von einem Ausnahmetatbestand sprechen.

Auch in den Nachtrandstunden brauchen die Anwohnerinnen und Anwohner Entlastung. Zwischen 5 und 6 Uhr in der Früh und 22 und 23 Uhr abends sind seit Mai gut 2.000 Flüge gestartet bzw. gelandet, wie die Antworten auf die Kleine Anfrage der grünen Landtagsfraktion darlegen. Der Flughafenbetreiber hat über den Fahrplan direkten Einfluss auf die Nachtruhe der Anwohner. Der Flughafenbetreiber sollte bei sinkenden Flugbewegungen die Nachtrandstunden entlasten.

Weniger Flugbewegungen schaffen auch mehr Spielräume für lärmarme Flugverfahren, deren Abwicklung bei einem dichten Takt erschwert wird. Wenn es die Sicherheit zulässt, soll der  Continous Decent Approach (CDA) die Regel sein, denn der Sinkflug aus großen Höhen steigert die Überflughöhen deutlich und reduziert Triebwerksgeräusche.“

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