Demografie-Gipfel: Nur Verzögerungstaktik

Anlässlich des ersten Demografie-Gipfels der Bundesregierung erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Demografiepolitik:

Der Gipfel offenbart die Schwäche der Bundesregierung. Einmal mehr diskutiert die Bundeskanzlerin über die Folgen des demografischen Wandels anstatt grundlegende Reformen anzupacken. Es gäbe dringenden Handlungsbedarf in der Arbeits-, Pflege- und Gesundheitspolitik –  aber das verschleppt die Bundesregierung. Mit Papieren, Konferenzen oder Gipfeln wird kein Pflegebedürftiger versorgt.

Dabei untermauern die aktuellen Daten des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden die Dringlichkeit. Die Lebenserwartung in Deutschland hat einen neuen Rekord erreicht. Heute geborene Jungen erreichen statistisch ein Alter von knapp 78 Jahren, Mädchen von knapp 83 Jahren. Die OEDC rechnet damit, dass in den kommenden 50 Jahren die Lebenserwartung in den Industrienationen von diesem hohen Niveau um weitere 7 Jahre steigt. Frauen können mit dem Renteneintritt damit rechnen, noch 20 Jahre und 8 Monate Rente zu beziehen.

Ein neues Altersbild muss diese Entwicklung begleiten. Dafür brauchen wir eine Rentenreform und neue Arbeitszeitmodelle. Barrierefreie Wohnungen ermöglichen ein langes, selbstständiges Leben im Alter. Doch die Bundesregierung kürzt Förderprogramme wie das KfW-Programm „Altersgerecht umbauen“. Eine weitere Baustelle ist die Integration und die erleichterte Zuwanderung von Fachkräften. Strategien für die positive Gestaltung des demografischen Wandels sind längst erarbeitet. Jetzt wollen wir von Frau Merkel Taten sehen – und keine neuen Gipfel.

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