Mutige Kämpferin für Demokratie und Gleichberechtigung

Die iranische Frauenrechtlerin und Bloggerin Fereshteh Shirazi  ist seit einem halben Jahr inhaftiert und darf weder Besuch empfangen noch mit ihrer Familie oder ihrem Anwalt Kontakt aufnehmen. Um auf dieses Unrecht aufmerksam zu machen und ein Zeichen für Menschenrechte und freie Meinungsäußerung zu setzen, hat Tabea Rößner, Sprecherin für Medienpolitik der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eine Patenschaft für Fereshteh Shirazi übernommen. Die Patenschaft wurde von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) vermittelt. Dazu erklärt Tabea Rößner:

„Im August 2006 gründete Ferehsteh Shirazi zusammen mit anderen mutigen Frauen und Männern im Iran eine Initiative für die gesetzliche Gleichberechtigung von Frauen: Die ‚Eine Million Unterschriften Kampagne für Frauenrechte‘. Die Idee entstand nach der gewalttätigen Niederschlagung eines Protestes für mehr Gleichberechtigung in Teheran am 12. Juni 2006. Die Kampagne soll das Anliegen der Frauen in die Gesellschaft tragen und den Gedanken der Gleichberechtigung im öffentlichen Bewusstsein verankern. Seit Gründung der Kampagne wurden zahlreiche Aktivistinnen bedroht, verhaftet, misshandelt und mitunter zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Auch Fereshteh Shirazi wurde bereits im Jahr 2009 mehrmals vom Geheimdienst vorgeladen und verhört. Seit dem 4. September 2011 sitzt sie im Frauentrakt des Gefängnisses von Amol. Ihre Gerichtsverhandlung fand vor dem Revolutionsgericht am 28. September 2011 statt und sie wurde wegen ‚Störung der öffentlichen Meinung durch Verleumdung und Beleidigung der Obrigkeit‘ sowie ‚regimefeindlicher Propaganda‘ zu insgesamt drei Jahren Haft verurteilt. Ihre Haftbedingungen sind menschenverachtend. Neben der Kontaktsperre muss sie, obwohl sie eine Nacken- und Rückenoperation hinter sich hat, sie auf dem harten Boden schlafen.

Fereshteh Shirazi ist eine mutige Kämpferin für Demokratie und Gleichberechtigung. Obwohl Fereshteh Shirazi wusste, dass sie gefährdet war, hat sie weiter für das gekämpft, was ihr wichtig ist, mit enormen persönlichen Einsatz und hohem Risiko. Eine Kontaktsperre gleicht einer Isolationshaft, abgeschlossen von der Welt draußen kann sie sich weder mit ihrer Familie, noch mit ihren Anwälten verständigen. Das sind zutiefst unmenschliche Haftbedingungen, die ich aufs Schärfste verurteile.

Die internationale Gemeinschaft muss den Druck auf das Regime im Iran erhöhen, damit die Demokratiebewegung dort nicht länger unterdrückt wird. Zudem muss sie ihr Mögliches dafür tun, dass politische Gefangene wie Fereshteh Shirazi möglichst schnell frei kommen.“

Im Rahmen des Patenschaftsprogramms der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) engagieren sich prominente Politiker für politische Gefangene im Iran. Dazu erklärt der IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin: „Fereshteh Shirazi ist leider nur ein Fall unter vielen – es gibt hunderte wenn nicht gar tausende von politischen Gefangenen in der Islamischen Republik Iran. Viele von ihnen werden unter unmenschlichen Bedingungen gehalten – teilweise schlimmer als Tiere. Massive physische und psychische Gewalt ist in iranischen Gefängnissen an der Tagesordnung. Eine politische Patenschaft wie sie Tabea Rößner übernommen hat, gibt den verfolgten Regimegegnern internationale Aufmerksamkeit und damit Schutz“

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