Gamajoba! Ich bin Tamari, die neue Stipendiatin aus Georgien.

ch bin 23 Jahre alt, verheiratet und wohne seit drei Jahren in Oldenburg, wo ich Germanistik (Master) studiere.
Nach meinem ersten Besuch in Deutschland, ich war gerade erst 15 Jahre alt und nahm an einem Schüleraustausch teil, entschied ich mich, unbedingt in Deutschland studieren zu wollen. Seitdem interessiere ich mich sehr für die deutsche Kultur und das Leben hier und hatte bzw. habe große Lust dieses Land und seine Menschen noch näher kennen zu lernen.

Neben dem Studium bin ich gerne ehrenamtlich aktiv. So habe ich beispielsweise jungen Migranten geholfen, die deutsche Sprache zu erlernen. Außerdem habe ich in verschiedenen Projekten mitgearbeitet, die teilweise über das EU-Programm JUGEND IN  AKTION gefördert wurden.
Beispielsweise waren wir im letzten Sommer in der Türkei, wo wir Sinti und Roma besuchten. Wir führten dort viele Workshops mit Kindern durch und lernten so die Menschen und ihre Kultur kennen. Solche Projekte finde ich sehr interessant und äußerst sinnvoll für das Bewusstseins und Verständnis für die kulturelle Pluralität. Gerne würde ich auch weiterhin in diesem Bereich aktiv sein.

Was das internationale Parlaments-Stipendium anbelangt, bin ich sehr froh, dass ich die Chance bekommen habe, teilzunehmen. Das Stipendium selbst findet schon seit 25 Jahren jährlich statt und ermöglicht jungen Leute aus 27 Länder(Mittel-, Ost- und Mittelosteuropa, Israel, Frankreich und USA) das deutsche parlamentarische Leben kennen zu lernen. Das Stipendium fördert zukünftige und friedliche Beziehungen zwischen Deutschland und den Teilnehmerländern. Es unterstützt Nachwuchspolitiker und gibt ihnen die Möglichkeit im Bundestag mit verschiedenen Abgeordneten zusammen zu arbeiten.
Es ist sehr interessant, neue Leute aus 27 Länder kennen zu lernen und sich ins Berliner Leben zu stürzen. Am meisten aber freue ich mich, dass ich einen Einblick in die Arbeitswelt meiner „Wunschpartei“ bekommen darf. Mich interessieren die Themen der Grünen und deren Philosophie kommt meinen Ideen und Wertvorstellungen sehr nahe. Eine umweltbewusste Lebensweise und ein Zusammenwachsen der Gesellschaftsschichten sind von großer Bedeutung für die Zukunft der Gesellschaft, natürlich nicht nur in Deutschland.
Der Schwerpunkt meines Interesses liegt auf den Bereichen Medien und Kultur. Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, mit Tabea Rößner und ihre Mitarbeitern zusammen arbeiten zu dürfen – ich war einfach nur glücklich. Hier werden genau die Themen analysiert und diskutiert, die für mich unglaublich interessant und spannend sind.
Daher bin ich begeistert, dass ich sogar am Arbeitskreis und an den Ausschüssen teilnehmen darf. So kann ich sehr viel von den Leuten lernen und erfahren, die schon langjährige Erfahrung gesammelt haben. Ich werde sicherlich vieles für meine Zukunftspläne mitnehmen können und wahnsinnig viel lernen.
Es ist ein tolles Gefühl, Teil des Teams um Tabea Rößner zu sein. Und ich möchte diese Gelegenheit nutzen, mich bei ihr und dem Team zu bedanken. Insbesondere für den warmherzigen Empfang und für das angenehme Arbeitsklima, das in diesem Büro herrscht. Ich weiß, dass dies im stressigen Alltag des Bundestagslebens nicht selbstverständlich ist.

Mir erscheint es als außerordentlich wichtig, dass die Menschen meines Landes in die Welt hinausgehen und ihre Erfahrungen mit funktionierenden demokratischen Strukturen, aber vor allem auch mit den Menschen und ihrer Kultur machen. Danach sollten sie eine Chance erhalten, die Gesellschaft Georgiens aktiv mitzugestalten – denn nach ihren Erfahrungen in demokratischen Staaten dürfte es nicht in ihrem Interesse sein, die Chancenungleichheit in der Welt aufrecht zu erhalten.

Von diesem Ansatz bin ich überzeugt und daher werde ich niemals mein langfristiges Ziel aus den Augen verlieren: Ich möchte mich, zusammen mit meinem „europäischen“ Ehemann und vielen internationalen Freunden, für den kulturellen Austausch zwischen Georgien und seinen Nachbarstaaten mit Europa einsetzten, damit wir uns gegenseitig kennen lernen und besser verstehen. Beide Regionen können so voneinander lernen und Stereotypen sowie unberechtigte Ängste abbauen. Es ist unbestritten, dass durch einen deutschen Masterabschluss sowohl auf der georgischen als auch auf der deutschen Seite so mache Tür leichter zu öffnen ist und man in den meisten Bereichen der Gesellschaft ein anderes Standing hat. Dieses würde ich gerne nutzten, um meine bereits erläutern Ziele sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene zu erreichen.
Das IPS im Verbund mit dem Praktikum bei den Grünen sind ein riesengroßer Schritt in diese Richtung.

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