Demografischer Wandel bietet Chance für Bildung in ländlichen Regionen

Zur anstehenden Veröffentlichung des Nationalen Bildungsberichts der Bundesregierung erklärt die rheinland-pfälzische Abgeordnete Tabea Rößner, Sprecherin für Demografiepolitik der grünen Bundestagsfraktion:

Der nationale Bildungsbericht mit Schwerpunkt Demografie kommt eindeutig zu dem Schluss: Die Veränderungen im Altersaufbau unserer Gesellschaft stellen neue Anforderungen an das Bildungswesen. Das bietet aber vor allem für ländliche Räume auch eine Chance. Mit
notwendigen Reformen und gezielter Schwerpunktsetzung in der Bildungspolitik können wir die Abwanderung aus ländlichen Regionen aufhalten. Dazu müssen aber jetzt die richtigen Weichen gestellt werden!

Durch den demografischen Wandel werden sich regionale Unterschiede weiter ausprägen: prosperierende städtische Zentren auf der einen Seite, schrumpfende ländliche Regionen auf der anderen. Bildungseinrichtungen sind ein wichtiger Standortfaktor, zu diesem Ergebnis kommt auch der Bildungsbericht.

Viele Gemeinden in ländlichen Regionen müssen sparen und schließen deswegen kleine Schulen. Damit wird ein Teufelskreis beschleunigt, denn ein Kindergartenplatz oder eine Schule in der Nähe kann der Grund sein, ob eine Region für Familien attraktiv ist oder nicht. Doch auch ohne Abwanderung werden die ländlichen Regionen mit sinkenden Schülerzahlen zu rechnen haben. Aus diesem Grund müssen Bildungsstrukturen und -institutionen auch an das schrumpfende Gemeinwesen angepasst werden. Die Landesregierung muss jetzt handeln, um die Weichen für morgen zu stellen: Verstärkte Kooperationen zwischen öffentlichen und privaten Trägern, Unterricht in jahrgangsübergreifenden Klassen oder der Ausbau von Ganztagsschulen müssen jetzt angegangen werden!

Der demografische Wandel kommt nicht überraschend, sondern kündigt sich lange an. Wir müssen deshalb heute in den bildungspolitischen Debatten, die bisher nur auf Landesebene geführt worden sind, die regionalen Aspekte viel stärker berücksichtigen.

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