Fraport AG setzt weiter auf Risiko

Zur Meldung, dass Ryanair zum Frühjahr 2017 nun auch am Frankfurter Flughafen fliegt, erklärt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete und stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss, Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Unsere Befürchtungen sind seit dem heutigen Tag bittere Realität. Die Fraport AG will zukünftig auch Billigflieger vom Frankfurter Flughafen aus starten landen und lassen. Damit wird der Versuch unternommen, die ohnehin niedrigen Flugbewegungen aufzubessern und somit den Bau der Nordwestlandebahn und dem Terminal 3 zu rechtfertigen. Anders ist es nicht zu erklären, dass das Unternehmen neuen Airlines über die Gebührenordnung im ersten Jahr bis zu 50 Prozent Rabatt gewähren will. Fraport-Chef Stefan Schulte ist von der Angst getrieben, dass sich beide Investitionen letztlich nicht rechnen. Wir wissen noch sehr genau, welches finanzielle Desaster der Bau von Terminal 2 angerichtet hat. Jetzt ist ihm offenbar jedes Mittel recht und  die Verlärmung der Region wieder einmal völlig egal. Mit dieser Unternehmenspolitik muss endlich Schluss sein!

Der Ist-Zustand bei den Flugbewegungen und Passagierzahlen liegt deutlich unter den Erwartungen des Unternehmens. Da kommt der Fraport die Ankündigung des Ryanair-Chefs nur gelegen, das Unternehmen plant wohl bis zum Jahr 2020 einen Marktanteil in Deutschland von 20 Prozent. Es ist aber dennoch ein risikoreiches Unterfangen. Es ist nicht auszuschließen, dass gerade das Terminal 3 zu einem finanziellen Desaster wird, zum Beispiel, wenn Ryanair und andere Billigflieger ihr Angebot nicht erhöhen. Oder etwa, wenn Airlines wie Luftthansa oder Condor, aufgrund der Wettbewerbssituation, ihre Flüge vom Frankfurter Flughafen reduzieren.

Die Notwendigkeit beider Projekte können erneut bezweifelt werden. Am Schluss leiden die Menschen unter dieser Unternehmenspolitik. Die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Main-Gebiet sehen sich bereits jetzt mit den starken Auswirkungen des Fluglärms konfrontiert. ‚Wachsen um des Wachsens willen‘ kann und darf nicht mehr die Maxime des 21. Jahrhunderts sein.“

 

 

 

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