30 Jahre Tschernobyl

Zum morgigen Jahrestag der Reaktorkatastrophe erklärt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 30 Jahren werde ich nie vergessen. Damals hielten die politisch Verantwortlichen in der Sowjetunion die Informationen zurück, die Öffentlichkeit wurde erst später informiert. Ich weiß noch, wie ich erstmals in den Spätnachrichten zwei Tage nach dem Supergau davon erfuhr. Und erst nach und nach wurde klar, wie schwerwiegend dieser Unfall war. Ich war damals gerade Mitglied bei den Grünen geworden, und durch den persönlichen Kontakt zum damaligen Umweltminister Joschka Fischer bekam ich mit, wie stark auch in Deutschland die Radioaktivität gemessen wurde.

Tschernobyl, Harrisburg und Fukushima – die Namen stehen für die Unbeherrschbarkeit dieser gefährlichen Technologie. Daher ist es so wichtig, an diesem Jahrestag an das Risiko der Atomkraft zu erinnern, das in keiner Relation zu deren Nutzen steht. Dieser Jahrestag soll uns auch immer wieder in Erinnerung rufen, warum wir den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter vorantreiben müssen.

Auch nach 30 Jahren sind die Folgen in Tschernobyl nicht im Ansatz bewältigt. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Verzögerungen am Bau des dringend benötigten neuen Sarkophags. Selbst wenn die Finanzierung jetzt vorerst gesichert scheint, ist der neue Sarkophag nur der erste Schritt und löst das eigentliche Problem noch nicht. Mehr Sicherheit für die Menschen wird es erst geben, wenn auch die hochradioaktiven Altlasten beseitigt worden sind.“

 

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