Fällaktion nicht plausibel

Zur Fällung einer Reihe von Bäumen im Auwald im Zusammenhang mit der Landebahn des Speyrer Flugplatzes erklären die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner und die Speyrer Landtagsabgeordnete Anne Spiegel von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Es ist uns ein Rätsel, warum anderthalb Jahre nach Eröffnung des Fluglandesplatzes die Fällung so vieler Bäume im Auwald so dringend geboten war. Das ist ein schwerer Eingriff in ein natursensibles Gebiet. Plausibel erscheint uns diese Aktion ganz und gar nicht. Die Bäume waren 80 bis 100 Jahre alt und sind sicher nicht in dieser kurzen Zeit in die Einflugschneise gewachsen. Wir dachten, die Fällaktionen seien vorbei.

Vor genau zwei Jahren hatte der Betreiber des Fluglandeplatzes öffentlich zugesagt, im Jahr 2011 keine weiteren Bäume des ökologisch wertvollen Auwaldes zu kappen oder zu fällen. Die Kappungen sollten für die nächsten Jahre komplett abgeschlossen sein. Schon im Oktober 2011 waren Schnitt- und Fällarbeiten wieder aufgenommen.

Zudem ist es uns unerklärlich, dass nach der heftigen Auseinandersetzung über den Ausbau des Flugplatzes und die Rodung vieler Bäume auf dem Auwald die Naturschutzverbände nicht mit einbezogen wurden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz engagiert sich seit Jahren für den Auwald. Seine Expertise sollte daher unbedingt eingeholt werden.

Es ist traurig, dass die Bürgerinnen und Bürger erneut nur eher zufällig von den Fällungen erfahren haben. Dieses Vorgehen der ständigen Salamitaktiererei schädigt nicht nur den Auwald, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in unser politisches System. Wir fordere daher eine umfassende Aufklärung und Information der Öffentlichkeit.

Zum Hintergrund: Die Bundestagsabgeordnete der GRÜNEN aus Mainz und die Landtagsabgeordnete der GRÜNEN aus Speyer setzten sich in der Vergangenheit gegen den Ausbau des Speyerer Flughafens ein. Aufsehen erregte Rößner mit der Veröffentlichung, dass die Betreibergesellschaft FSL in den Unterlagen zur Ausbaugenehmigung den Dom um 13 Meter kürzer angegeben hat, um leichter an die Genehmigung zu gelangen.

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