Stromanbieter machen Erneuerbare zum Sündenbock

Die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner kritisiert Energieanbieter, die Strompreiserhöhungen mit den Folgen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) erklären, damit aber nur unternehmerische Fehlentscheidungen bzw. das Streben nach höherem Profit kaschieren. „Damit machen die Unternehmen die Erneuerbaren Energien zum Sündenbock für ihre eigenen Interessen.“

Einige Stromanbieter haben die Kilowattstunde um 2 bis 4 Cent angehoben. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz haben 21 Anbieter im Bundesland den Preis um mehr als 2 Cent pro Kilowattstunde angehoben.

Diese Preiserhöhung ist durch den Anstieg der EEG-Umlage auf keinen Fall gerechtfertigt. Zum einen ist die EEG-Umlage nur um 1,5 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Jede darüber hinausgehende Erhöhung fließt direkt in die Tasche des Anbieters. Zum anderen haben die Stromanbieter durch das EEG Vorteile erlangt, die sie nicht an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben: Im Jahr 2010 wurden etwa 17 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Hierdurch werden – worauf auch der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth hinweist – immer mehr teure Kraftwerke vom Markt gedrängt, was sich wiederum dämpfend auf die Großmarktpreise auswirkt.

Durch diese Entwicklung ist zwischen 2008 und 2010 der Erzeugerpreisindex des Statistischen Bundesamtes von 163,8 auf 130,5 Punkte gesunken. Das ist eine Kostensenkung von rund 20 Prozent in nur zwei Jahren. Es entspricht einer Ersparnis für die Stromanbieter von 2,0 Cent pro Kilowattstunde. Die Ersparnis durch die Erneuerbaren Energien ist also höher als der Anstieg der EEG-Umlage.

Rößner weiter: „Wenn Stromversorger ihre Strompreise mit Hinweis auf das EEG erhöhen, beweist dies, dass sie entweder überteuert eingekauft haben, ihren Marketingetat unsinnig aufgebläht haben oder zusätzliche Gewinne einstecken wollen. Auf alle Fälle stellt die gestiegene EEG-Umlage eine willkommene Ausrede für die Preiserhöhung dar.“

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